Taschenbücher für den Sommer
Adam Haslett: Stellt euch vor, ich bin fort
Die fesselnde Geschichte über Liebe, Zusammenhalt und Depression war unter anderem nominiert für den Pulitzer-Preis und den National Book Award. John und Margaret sind ein Paar mit glänzenden Aussichten. Doch als John während einer manisch-depressiven Episode in eine Londoner Klinik eingewiesen wird, steht die junge Amerikanerin Margaret vor einer Entscheidung: an ihm festzuhalten, ungeachtet der Schmerzen, die das Leben an seiner Seite ihr bringen könnte. Oder den Weg ohne ihn zu gehen. Was folgt, ist der ergreifende Roman einer Familie über zwei Generationen, der das Leben feiert, weil er um seine Zerbrechlichkeit weiß.
Daniel Kehlmann: Tyll
Tyll Ulenspiegel – Vagant, Schausteller und Provokateur – wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Müllerssohn in einem kleinen Dorf geboren. Sein Vater, ein Magier und Welterforscher, gerät schon bald mit der Kirche in Konflikt. Tyll muss fliehen, die Bäckerstochter Nele begleitet ihn. Auf seinen Wegen durch das von den Religionskriegen verheerte Land begegnen sie vielen kleinen Leuten und einigen der sogenannten Großen… Ihre Schicksale verbinden sich zu einem Zeitgewebe, zum Epos vom Dreißigjährigen Krieg. Und um wen sollte es sich entfalten, wenn nicht um Tyll, jenen rätselhaften Gaukler, der eines Tages beschlossen hat, niemals zu sterben.
Carol Rifka Brunt: Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
Manche Verluste lassen sich nicht verschmerzen. So geht es June Elbus, als ihr Onkel Finn stirbt – der Mensch, mit dem sie sich blind verstand, der ihr alles bedeutete. Doch mit ihrer Trauer ist sie nicht allein. Schon bald nach der Beerdigung wird June mit einer zunächst verstörenden Wahrheit konfrontiert, die sie lehrt, dass gegen die Bitternisse des Lebens ein Kraut gewachsen ist: Freundschaft und Mitgefühl.
Arno Geiger: Unter der Drachenwand
Veit Kolbe verbringt ein paar Monate am Mondsee, unter der Drachenwand, und trifft hier zwei junge Frauen. Doch Veit ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist seine Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Es ist 1944, der Weltkrieg verloren, doch wie lang dauert er noch? Arno Geiger erzählt von Veits Alpträumen, vom „Brasilianer“, der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt, von der seltsamen Normalität in diesem Dorf in Österreich – und von der Liebe. Ein herausragender Roman über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und die Überlebenden.
Agnes Krup: Mit der Flut
Finkenwerder bei Hamburg, 1923: Paul ist fast noch ein Junge, als er sich als blinder Passagier auf einen Überseedampfer nach New York schleicht. In der neuen Welt will er sein Glück suchen, denn der elterliche Obsthof ist ihm schon lange zu klein und zu eng. In Brooklyn gelingt es ihm Fuß zu fassen, und als er Antonina kennenlernt, deren Familie aus Sizilien eingewandert ist, scheint er ein neues Zuhause zu finden. Doch um seinen größten Traum zu verwirklichen und Arzt zu werden, muss Paul zurück zu seiner Familie nach Deutschland – und betritt im Jahr 1937 ein Land, das er kaum wiedererkennt. Damit wird auch Antoninas Liebe zu ihm auf eine härtere Probe gestellt, als sie es sich je hätte träumen lassen.
Nikola Scott: Zeit der Schwalben
Die sechzehnjährige Elizabeth Holloway wird Ende der fünfziger Jahre von ihrem Vater zu einer befreundeten Familie in Sussex ans Meer geschickt, weil ihre Mutter todkrank ist. Im Gegensatz zu ihrem bedrückenden Zuhause ist das Leben bei den Shaws in Hartland House paradiesisch. Elizabeth, schüchtern und jünger als die anderen, verliebt sich bald Hals über Kopf … London, vierzig Jahre später: Als Addie Harington zum Jahrestag des Todes ihrer Mutter Elizabeth ihren Vater besucht, scheint alles wie immer zu sein. Da klingelt das alte Telefon. Ein Mann, der sie offensichtlich für ihre Mutter hält, spricht von «neuen Spuren» und nennt immer wieder ein Datum: den 14. Februar, Addies Geburtstag. Als wäre das nicht schon verwirrend genug, steht kurz darauf eine fremde Frau vor der Haustür und behauptet, Elizabeth sei ihre Mutter …
Antti Tuomainen: Die letzten Meter bis zum Friedhof
Jaakko ist 37, als sein Arzt ihm eröffnet, dass er bald sterben wird: Jemand hat ihn vergiftet. Dann wird Jaakko zu Hause auch noch Zeuge, wie ihn seine Frau mit Petri betrügt, dem jungen knackigen Angestellten der gemeinsamen Firma. Jaakko beschließt herauszufinden, wer ihn um die Ecke bringen will. Und er wird sein Unternehmen für die Zeit nach seinem Tod fit machen. Doch die neuen Mitbewerber kämpfen mit harten Bandagen. Ist es da Jaakkos Schuld, wenn jemand zu Tode kommt? Und hat er überhaupt noch Zeit für anderer Leute Sorgen? Eins ist jedenfalls klar: Mit dem Tod vor Augen geht’s irgendwie auch leichter.
Fernando Aramburu: Patria
„Patria“ heißt Vaterland – aber was ist das ? Die beiden Frauen und ihre Familie, um die es in Fernando Aramburus von der Kritik gefeierten und mit den größten spanischen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman geht, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen. Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, das Buch zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.