Sachbücher für den Sommer


Kat Menschik: Essen essen
Ein fröhlicheres, bunteres und unprätentiöseres Kochbuch hat es nie zuvor gegeben: Für alle, die gerade mit dem Kochen beginnen, die schon immer gerne gekocht haben und die sich gerne bekochen lassen. Mit Essen essen bringt Kat Menschik selbst die größten Küchenmuffel zum Kochen.Wenn Klassiker wie Königsberger Klopse oder Senfeier fröhlich in den Topf hüpfen oder die Himbeeren zum Hüfthockerkuchen locken, bekommt man ziemlich gute Laune – und einen unglaublichen Appetit!


Sy Montgomery: Einfach Mensch sein
Emu, Schwein, Baumkänguru, Spinne, Hund und Hermelin: Sie alle haben die Naturforscherin und Bestsellerautorin Sy Montgomery mehr über das Leben gelehrt als mancher Artgenosse. Leidenschaft für die Natur hat ihr Herz groß gemacht und ihr Leben reich. Dieses Buch ist eine wahre Schatztruhe von ebenso atemberaubenden wie beglückenden Begegnungen. Sy Montgomery entführt den Leser auf eine Abenteuerreise in weite Ferne. Sie öffnet uns die Augen für die Geheimnisse des Lebens.


Nathaniel Rich: Losing Earth
Die Klimakatastrophe, die wir jetzt erleben, hätte verhindert werden können. Vor dreißig Jahren gab es die Chance, den Planeten zu retten – doch sie wurde verspielt. Nathaniel Rich schildert in dieser dramatischen Reportage, wie es zu diesem wahrhaft globalen Versagen kam. Wir folgen einer Gruppe von Wissenschaftlern, Journalisten und Politikberatern rund um den Umweltaktivisten Rafe Pomerance und den Geophysiker Gordon MacDonald, die Ende der siebziger Jahre erstmals erkennen, dass sich die Erderwärmung desaströs beschleunigt, aber auch was dagegen zu tun ist – beinahe alles, was wir heute darüber wissen, stammt aus dieser Zeit. Rich schildert ein Jahrzehnt erbitterter Kämpfe um Öffentlichkeit, Anerkennung, politische Maßnahmen – und wie diese 1989, kurz vor dem Durchbruch, tragisch scheitern.


Carolin Emcke: Ja heißt ja und …
Wie kann man nach der „MeToo-Debatte“ noch über Lust, Macht und Gleichheit denken und sprechen? Welche Bilder und Begriffe prägen unsere Vorstellungen von Lust und Unlust? Wie lässt sich Gewalt entlarven und verhindern? Wie bilden sich die Strukturen und Normen, in die Männer und Frauen und alle dazwischen passen müssen? Was wird verschwiegen, wer muss ohnmächtig bleiben? Wie lassen sich Lust und Sexualität in ihrer Vielfalt ermöglichen – ohne Vereindeutigung? Indem sie eigene Erfahrungen, soziale Gewohnheiten, Musik und Literatur befragt, zeigt Carolin Emcke, wie kompliziert das Verhältnis von Sexualität und Wahrheit immer noch ist.


Michel Serres: Was genau war früher besser?
Früher war alles besser, so hören wir fast täglich von unseren Eltern und Großeltern oder von Mitreisenden in der U-Bahn. Früher, da haben sich die Menschen noch miteinander unterhalten, statt auf ihre Handys zu starren. Sie engagierten sich für die Gemeinschaft, statt vereinzelt vor sich hin zu vegetieren, und nebenbei hatte der Sommer noch die perfekte Temperatur. Michel Serres wuchs vor über achtzig Jahren im ländlichen Südwestfrankreich auf, und er kann uns erzählen, wie es wirklich war. Die Nostalgie für das Vergangene, so ermahnt uns Serres, lässt uns vergessen, was unsere Gegenwart so wertvoll macht.


Kia Vahland: Leonardo da Vinci und die Frauen
Leonardo da Vinci gilt als Vordenker der Moderne. Das Wichtigste aber war dem Universalgenie die Malerei, die er zum Leitmedium seiner Epoche machte. Kia Vahland zeigt in einer umfassenden Künstlerbiographie, wie ihm das gelang: Er verbündete sich mit den Frauen. Von der stolzen jungen Maria bis zur weisen Mona Lisa, von der dynamischen »Dame mit dem Hermelin« bis zur gütigen Heiligen Anna sind sie die Hauptfiguren seiner Gemälde. Leonardo da Vinci malt Frauen, wie die Welt sie noch nicht kannte: als selbstbewusste, zugewandte Wesen mit komplexer Persönlichkeit; und erfindet so gemeinsam mit seinen Modellen die moderne Frau als ebenbürtiges Gegenüber des Mannes.


Juli Zeh: Gebrauchsanweisung für Pferde
Eine intensive Liebesgeschichte verbindet Juli Zeh mit den Pferden. Womit verzaubern uns diese zugleich starken und sanften Tiere? Wie kommt es, dass so unterschiedliche Wesen wie Pferd und Mensch immer wieder die Nähe des anderen suchen? Juli Zeh schildert, welche Rolle Fluchtinstinkt, Rangordnung und Vertrauen spielen und wie man die Sprache der Pferde erlernen kann. Was ein typisches Pferdemädchen antreibt. Warum Reiten glücklich macht und weshalb Pferde oft als Zen-Meister bezeichnet werden. Sie erzählt von Frauen, die sich mehr für neue Pferdedecken als für Modetrends interessieren. Von Kasimir, Neo und einem Pony namens Pony, die zu Familienmitgliedern wurden. Und sie zeigt, was Schreiben und Reiten gemeinsam haben.


Sophie Passmann: Alte weiße Männer
Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern, einer zu werden? Sophie Passmann war im Gespräch mit: Christoph Amend, Micky Beisenherz, Kai Diekmann, Robert Habeck, Carl Jakob Haupt, Kevin Kühnert, Rainer Langhans, Sascha Lobo, Papa Passmann, Ulf Poschardt, Tim Raue, Marcel Reif, Peter Tauber, Jörg Thadeusz, Claus von Wagner. Klug und lustig.


Barbara Beuys: Sophie Charlotte
Im Januar 1701 setzt Friedrich I. ihr die Krone auf: Sophie Charlotte (1668-1705) wird Preußens erste Königin. Geistreich, weltoffen und selbstbewusst macht sie Schloss Lietzenburg – nach ihrem Tod Charlottenburg genannt – zu dem legendären Musenhof.
Barbara Beuys erzählt eindrucksvoll das kurze, aber bewegte Leben dieser außergewöhnlichen Frau, die dem Berliner Hof erstmals europaweit spektakulären Glanz verlieh – „Spree-Athen“ -, und mit ihren Aktivitäten weit über ihre Zeit hinausreichte.
Wir begegnen ihr als Organisatorin prächtiger Feste, Komponistin und Musikerin, die Aufführungen in ihrem Theater selbst am Cembalo begleitet. Und als Gastgeberin internationaler Gelehrter, Philosophen und Künstler, die an ihrem Hof Gedankenfreiheit haben. Ihrem Ehemann, Friedrich I., der den Musenhof finanziell absichert, ist Sophie Charlotte durch gemeinsame Interessen und gegenseitigen Respekt verbunden. Er schickt sie auf politische Mission nach Brüssel und Den Haag.
Wir erleben die Königin auch privat: als fürsorgliche Mutter, die ihren Sohn, Friedrich Wilhelm I., mit ehrlichen, gefühlvollen Briefen begleitet; und als Tochter der klugen Kurfürstin Sophie von Hannover, die ihr eine unbeschwerte Kindheit ermöglichte.


Karl Schlögel: Das sowjetische Jahrhundert
Der große Osteuropa-Historiker Karl Schlögel lädt mit seiner Archäologie des Kommunismus zu einer Neuvermessung der sowjetischen Welt ein. Wir wussten immer schon viel darüber, wie „das System“ funktioniert, weit weniger über die Routinen des Lebens in außer gewöhnlichen Zeiten.
Karl Schlögel ist dabei, wenn die Megabauten des Kommunismus eingeweiht und die Massengräber des Stalin’schen Terrors freigelegt werden. Er interessiert sich für Paraden der Macht ebenso sehr wie für die Rituale des Alltags, er erkundet die Weite des Eisenbahnlandes und die Enge der Gemeinschaftswohnung, in der Generationen von Sowjetmenschen ihr Leben zubrachten. Die Orte des Glücks und der kleinen Freiheit fehlen nicht: der Kulturpark, die Datscha, die Ferien an der Roten Riviera. In allem – ob im Mobiliar, im Duft des Parfums oder der Stimme des Radiosprechers – hat das „Zeitalter der Extreme“ seine Spur hinterlassen.


Susanne Partsch: Schau mir in die Augen, Dürer!
Warum kennt alle Welt Dürers Selbstbildnis? Weshalb trägt Maria immer einen blauen Mantel? Wieso malte Rubens mit Vorliebe füllige Frauen? – Diesen und vielen weiteren Fragen geht Susanna Partsch auf den Grund und lässt auf diese Weise die Kunst der Alten Meister sehr lebendig werden.
Die Bildwelten der Alten Meister sind uns oft fremd. Bei der Betrachtung der Werke stellen wir fest, dass wir zu wenig über den Kunstbetrieb der damaligen Zeit wissen – darüber, wer die Bilder in Auftrag gegeben hat, warum sie überhaupt gemalt wurden, was auf ihnen dargestellt ist. Aber auch ganz praktische Dinge geben uns Rätsel auf: woraus bestanden Farben früher, wie wurden sie hergestellt, wie lange sind sie haltbar? Woran kann man erkennen, ob ein Bild „echt“ bzw. wie alt es ist? Wie kann man große Formate, die durch keine Tür passen, transportieren? Nach der Lektüre dieses Buches wird man den Museumsbesuch neu erleben und die Bilder mit anderen Augen sehen!


Ingo Fietze: Die übermüdete Gesellschaft
Rund 80 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer leiden an Schlafstörungen – die meisten schaffen sich ihr Leid selber: zu spätes Zubettgehen, zu frühes Aufstehen, zu viel Internetaktivität im Schlafzimmer, zu viel Arbeits-Mails-Checken nach Feierabend. Die wenigsten sehen darin eine ernsthafte Gefahr. Doch diese Verhaltensweisen machen aus gelegentlichen Schlafstörungen chronische – und den Menschen krankheitsanfällig, depressiv, dick und unkonzentriert. Wieso glauben Millionen Deutsche, dass gesunder Schlaf nicht ebenso wichtig ist wie eine gesunde Ernährung, wie Sport, wie der Verzicht auf Rauchen? Wieso denken zu viele sogar, dass wenig Schlaf ein Zeichen besonderer Leistungsfähigkeit ist? Welche Folgen wird es für unsere ganze Gesellschaft haben, wenn nicht bald ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, dass die Schlafstörung eine der großen bedrohlichen Volkskrankheiten unserer Zeit ist? Der renommierte Spezialist für Schlafmedizin, Prof. Dr. Ingo Fietze, berichtet über den alarmierend sorglosen Umgang mit einem unterschätzten Gesellschaftsproblem.