Krimis zu Weihnachten
Blunt: Kanadischer Winter
Hier sagt die Krimi-Expertin: starker Tobak. Und dann wird der schon richtig stark sein. Aus dem Beschreibungstext: Algonquin Bay, ein kleines Nest in Ontario im Südosten Kanadas, ist im Winter ein unwirtlicher Ort. Nicht nur die Kälte, auch die Einsamkeit macht Detective Cardinal zu schaffen, seit seine Frau in eine Psychiatrie eingewiesen wurde und die Tochter an der Eliteuniversität Yale Kunst studiert. Dann entdecken spielende Kinder eine Leiche – bei dem in einem Eisblock gefrorenen Körper handelt es sich um die dreizehnjährige Chippewa Katie Pine, die Monate zuvor entführt worden ist. Cardinal ermittelt. Weniger erfreut ist er dabei über seine neue Partnerin Lise Delorme. Hat sie womöglich den Auftrag, Cardinal auszuspionieren? Denn der hat tatsächlich etwas zu verbergen. Cardinals Sorgen werden nicht weniger, als weitere Leichen gefunden werden …
Alsterdal: Blinde Tunnel
Unsere Krimi-Expertin sagt, das wäre ein guter. Und dann ist das so! Worum geht’s? Sonja und Daniel wollen ihre Ehe retten und kaufen ein Weingut in Tschechien. Bei ihren Aufräumarbeiten entdecken sie ein Kellergewölbe mit Flaschen aus den Kriegsjahren. Und die mumifizierte Leiche eines Jungen mit weißer Armbinde. Die Polizei hat kein Interesse, der Sache nachzugehen, aber mithilfe der Anwältin Anna erfährt Sonja mehr über die bewegte Geschichte des Dorfes, die Annexion der Gebiete durch Hitler, das Leid der Bevölkerung. Doch dann wird Anna ermordet und Daniel als Verdächtiger verhaftet. Sonja begreift, dass der Schlüssel in der Vergangenheit liegen muss. Und dass manche Dinge für immer verborgen bleiben sollen … Na, wie klingt das?
Engberg: Glutspur
Die ehemalige Polizistin Liv Jensen ist jetzt Privatdetektivin. Und hat es gleich mit drei Leichen zu tun. Und mit einem Haufen Leuten, bei denen man nicht so ganz durchblickt, wer sie wirklich sind; oder was sie so angestellt haben könnten. Frau Jensen macht sich auf die Spur – und man sieht ihr gerne dabei zu beziehungsweise liest ihr hinterher.
Storm: Dia Akte Madrid
Der zweite Kunst-Krimi von Storm, ein neuer Fall für Lennard Lemberg. Granada im Sommer 2016. Bei einem Einbruch in ein Luxushotel nahe der Alhambra ist ein surrealistisches Gemälde gestohlen worden, das dessen Besitzer, den deutschen Verteidigungsminister, in große Erklärungsnot bringt. Zu blutig ist die Spur des Gemäldes, die von den Folterkellern der Franco-Diktatur bis in die Ministerien der Bonner Republik reicht. Von seinem Mentor Peter Barrington wird Lomberg beauftragt, das Gemälde für den Minister aufzuspüren. Unterstützung erhält er dabei von der resoluten Kriminalrätin Sina Röhm. Schnell aber wird den beiden klar, dass es hier keineswegs nur um den Diebstahl eines als verschollen geltenden Gemäldes geht, sondern um ein damit verbundenes Vermächtnis von immenser politischer Sprengkraft. Auch für Lomberg selbst ist die Sache heikel.
Andreas Pflüger: Wie sterben geht
Pflüger hat sich einen Namen als kluger Krimi-Autor gemacht – und in diesem neuen Thriller stellt er unter Beweis: stimmt! Toll recherchiert, gut geschrieben, mit einem ausgesprochen interessanten Sujet und Plot. Denn »Wie Sterben geht« spielt (vor und) 1983, zunächst auf der Glienicker Brücke, denn ja, es geht um einen Agenten-Austausch. BND, KGB, Politbüro, mittendrin eine bemerkenswerte Protagonistin, dazu Action und Psychologie: alles drin! Klare Empfehlung.
Kim Koplin: Die Guten und die Toten
Rasant, lustig, gut: Simone Buchholz schreibt jetzt als Kim Koplin und schreibt Berlin-Krimis – die aber auch ein bisschen in Hamburg spielen. Zum Plot: Saad und seine kleine Tochter Leila leben unterm Radar in Berlin. Saad verdient sein Geld als Wächter in einem Charlottenburger Parkhaus, aus gutem Grund in der Nachtschicht. In diesem Parkhaus steht auch der Luxusschlitten des Staatssekretärs Brasch, der mit dem Waffenhändler Müller und undurchsichtigen Saudis fiese Geschäfte macht. Als Brasch betrunken und zugekokst einen Verkehrsunfall baut und man zu seiner Überraschung eine Leiche in seinem Kofferraum findet, ist das ein Fall für die junge Kriminalkommissarin Nihal Khigarian.
Steve Cavanagh: Zu wenig Zeit zum Sterben
Der 1. Fall für Eddie Flynn (und Beginn einer wirklich guten Reihe!): Vor über einem Jahr hat der Strafverteidiger Eddie Flynn vor Gericht einen folgenschweren Fehler begangen – und sich danach geschworen, niemals mehr einen Fall zu übernehmen. Doch nun muss er Olek Volchek, den berüchtigten Paten der New Yorker Russenmafia, gegen eine Mordanklage verteidigen. Volchek droht, Eddies Tochter Amy umzubringen, falls er sich weigert. Und so bleiben ihm nur 48 Stunden Zeit, um das Unmögliche zu schaffen: die Geschworenen von der Unschuld seines schuldigen Mandanten zu überzeugen, das Leben seiner Tochter zu retten – und Volchek für immer aus dem Verkehr zu ziehen …
Jo Nesbø: Blutmond
Harry Hole hat alle Brücken hinter sich abgebrochen. In Los Angeles trinkt er sich als einer der zahllosen Gestrandeten fast zu Tode. In Oslo werden zur gleichen Zeit zwei junge Frauen ermordet. Kommissarin Katrine Bratt fordert Hole vergeblich an, denn bei der Polizei interessiert sich niemand mehr für den Spezialisten für Mordserien. Der tatverdächtige Immobilienmakler jedoch bietet Hole ein Vermögen, damit er privat für ihn ermittelt. Hole sucht sich ein Team, bestehend aus einem Kokain-dealenden Schulfreund, einem korrupten Polizisten und einem schwer an Krebs erkrankten Psychologen. Die Zeit läuft, während über Oslo ein Blutmond aufzieht.