Krimis im Frühjahr
Heinrich Steinfest: Der schlaflose Cheng
Cheng macht Urlaub. Besser gesagt, entfernt er sich räumlich, um fernab von Wien auf andere Gedanken zu kommen. In der Bar seines mallorquinischen Hotels spricht ihn ein Mann an – Peter Polnitz, die Synchronstimme des englischen Weltstars Andrew Wake. Cheng und Polnitz unterhalten sich über Gott und die Welt, gehen aber ohne die Absicht auseinander, sich je wieder zu sehen. Ein Jahr später melden die Nachrichten, Polnitz sei wegen Mordes an Wake zu lebenslanger Haft verurteilt worden – und seine Tochter taucht in Chengs Büro auf: Sie überredet ihn, den Fall zu übernehmen und Polnitz‘ Unschuld zu beweisen. Am Ende kennt er Polnitz besser, als ihm lieb sein kann – und weiß endlich, was er mit dem Rest seines Lebens anstellen soll.
Marc Elsberg: Gier
Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen drohende Sparpakete, Massenarbeitslosigkeit und Hunger – die Folgen einer neuen Wirtschaftskrise, die Banken, Unternehmen und Staaten in den Bankrott treibt. Nationale und internationale Konflikte eskalieren. Nur wenige Reiche sind die Gewinner. Bei einem Sondergipfel in Berlin will man Lösungen finden.
Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson soll eine Rede halten, die die Welt verändern könnte, denn angeblich hat er die Formel gefunden, mit der Wohlstand für alle möglich ist. Doch er und sein Assistent sterben bei einem Autounfall – aber es gibt einen Zeugen, der weiß, dass es Mord war, und der hineingezogen wird in ein gefährliches Spiel.
James Sallis: Willnot
In der Kleinstadt Willnot wird eine Grube voller Leichen entdeckt. Der Sheriff ruft Lamar Hale, den ortsansässigen Arzt, zum Tatort. Niemand weiß, wer die Opfer sind, geschweige denn, was das Motiv für diese grausame Tat sein könnte. Eine Spezialeinheit rückt an. Derweil erhält Lamar Hale Besuch von Brandon Lowndes, einem ehemaligen Patienten, der nach vielen Jahren Abwesenheit wieder in Willnot auftaucht. Ein paar Tage später erkundigt sich eine FBI-Agentin nach ihm. Aus gutem Grund.
Mick Herron: Slow Horses
River Cartwright ist ein ausgemusterter MI5-Agent, und er ist es leid, nur noch Müllsäcke zu durchsuchen und abgehörte Telefonate zu transkribieren. Er wittert seine Chance, als ein pakistanischer Jugendlicher entführt wird und live im Netz enthauptet werden soll. Doch ist das Opfer der, der er zu sein vorgibt? Und wer steckt hinter den Entführern? Die Uhr tickt, und jeder der Beteiligten hat seine eigene Agenda. Auch Rivers Chef.
Attica Locke: Bluebird, Bluebird
Mit einem Abschluss in Princeton und zwei Jahren Jurastudium hätte Darren Mathews leicht einen Platz in der Elite der afroamerikanischen Anwälte einnehmen können. Stattdessen folgte er dem Beispiel seines Onkels, um Texas Ranger zu werden. Auf Drängen eines Freundes im FBI fährt er nach Lark. Was zunächst wie ein doppeltes Hassverbrechen in einer winzigen Stadt in Texas aussieht, entpuppt sich als ein komplizierter Fall.
Locke bekam für Bluebird, Bluebird, den renommierten Edgar Award Winner 2018 und den Ian Fleming Steel Dagger 2018 verliehen.
Wallace Stroby: Der Teufel will mehr
Seit einem Jahr hat die Berufsverbrecherin Crissa Stone keinen Job mehr angenommen, sorgfältig darauf bedacht, kein Aufsehen zu erregen. Als Crissa das Geld auszugehen droht, wird sie unruhig und lässt sich von einem reichen Kunstsammler als Diebin anheuern. Ziel des Raubs ist ein LKW voll geplünderter Artefakte aus dem Irak, die Crissa stehlen soll, bevor sie wieder in ihr Heimatland zurückgeführt werden müssen und der Kunstsammler sein Geld verliert. Der Job scheint einfach, nimmt jedoch eine überraschende Wendung, weil keiner die Beute teilen will.
Sara Gran: Das Ende der Lügen
Mit Claire DeWitt kehrt eine der überzeugendsten Ermittlerfiguren auf die Krimi-Bühne zurück. Von inneren Dämonen gepeinigt und den Rauschmitteln nicht abgeneigt, dafür aber mit fast schon überirdischem Spürsinn und Kampfgeist ausgestattet, löst sie ihre Fälle mit Bravour. Mal unkonventionell, mal gesetzwidrig, aber stets im Dienste der Wahrheit. In ihrem neuen Fall entgeht Claire DeWitt knapp einem Anschlag. Trotz zahlreicher Blessuren nimmt sie die Verfolgung des Attentäters auf. Nicht die beste Idee, wie sich zeigt.
Pascal Engman: Der Patriot
In Stockholms Zeitungsredaktionen regiert die Angst. Drohungen gehören zum Alltag, populistische Meinungsmacher verschärfen die aufgeheizte Stimmung noch. Als eine junge Journalistin, die strikt für Meinungsfreiheit eingetreten ist, kaltblütig ermordet wird, werden die schlimmsten Befürchtungen plötzlich real. Und es bleibt nicht bei diesem einen Opfer. Der Täter will Rache nehmen an allen, die dazu beitragen, dass seine Heimat Tag für Tag von Flüchtlingen überschwemmt wird. Gemeinsam mit zwei Gleichgesinnten eröffnet er die Jagd auf Journalisten. Doch dann taucht ein neuer Akteur auf, der zum Äußersten entschlossen ist.