Konzert ohne DichterKlaus Modick

Mehr Ruhm war nie, mehr Zweifel aber wohl auch nicht – der Maler Heinrich Vogeler soll im Juni 1905 die Goldmedaille für sein Werk bekommen, gleichzeitig gibt es Risse in seiner Ehe, die Seelenverwandtschaft mit dem Dichter Rilke hat sich aufgelöst, vor allem aber hadert er mit sich selbst: War das wirklich das Beste, was er geben konnte? Von der einst so inspirierenden Künstler-Kolonie Worpswede, der „Familie“, ist nicht mehr viel übrig. Modick schildert im Rahmen von drei Tagen im Leben Vogelers, wie alles begann; und wie es endete. Im Mittelpunkt steht dabei die Freundschaft zwischen ihm und dem jungen Rilke (sowie dessen merkwürdiges, vielgestaltiges Liebesleben). Wunderbar: wie Modick über Malerei und künstlerisches Schaffen schreibt. Noch wunderbarer: wie er Rilke darstellt. Es könnte allerdings sein, dass einem das Buch um einiges besser gefällt, wenn man Worpswede kennt. Ansonsten ist der Roman selbst ein Bild, und zwar ein ebenso fein ausgearbeitetes wie vielschichtiges und eines, mit dem man sich gerne beschäftigt.

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