Man hat ja so eine Tendenz, nur das zu lesen,,…
Friedhof der Unschuldigen
Durch die Straßen von Paris weht bereits zart der Wind der bald losbrechenden Französischen Revolution. Etwas Anderes weht allerdings (ver)wesentlich heftiger: der Gestank des Friedhofs Les Innocents. Der zuständige Minister bestellt den jungen Ingenieur Jean-Baptiste Barrate ein (der darob durch ein sehr merkwürdiges Versailles stolpert) und beauftragt ihn, den Gottesacker samt Kirche abzutragen. Die unzähligen Gebeine müssen fachgerecht-religiös abtransportiert werden.
Aus dem jungen, sensiblen Mann, der wie ein unbeschriebenes Blatt ist und sich an Fakten und Vernunft, an sein Wissen hält, wird ein Mensch, der erkennt, wer er ist. Es zum Teil schmerz-haft erfährt, zum Teil aber auch einfach staunend erlebt. Die ganze Geschichte ist wunderbar zu lesen; Kritiker sehen darin eine beeindruckende Mischung aus Hilary Mantel und Patrick Süßkind. Völlig egal. Das Buch ist von Andrew Miller, und der kann stolz darauf sein. Gebunden, 21,90 €
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