Er ist Ende Fünfzig, Philosophie-professor in Bonn, verheiratet und eigentlich…
J.L. Carr: Wie die Steeple Cindery Wanderers den Pokal holten
Ein kleines Kaff irgendwo. Ein paar Männer (und Frauen) wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Und dann eine Idee: Wir gucken uns jetzt dieses „Fußball“ mal ganz genau an und schauen, was denn die erfolgreichen Mannschaften wirklich von den Losern unterscheidet. Das setzen wir dann um und, genau, holen den Pokal.
So denken sich das ein philosophischer Schuldirektor und Exil-Ungar (mit dieser wunderschönen Frau), der Chronist des Ganzen (der im normalen Leben Grußkartentexte schreibt), ein Ex-Profi (6 Spiele für Aston Villa, jetzt kümmert er sich um seine verunglückte Frau), der Vereinsvorsitzende (Mr. Fangfoss, reicher Bauer und Schreck aller Journalisten)und eine zusammengewürfelte Amateurmannschaft. Und so machen sie es.
Ein wunderbares Buch. Über Fußball, ja, auch. Vor allem aber über – wie sollte es anders sein – die Menschen und wie sie mit der von ihnen gezogenen Variante des Lebens zurechtkommen. Aber auch um dieses tieftraurige Phänomen, dass wir die ganz großartigen Momente im Leben in ihrem tatsächlichen Augenblick gar nicht in ihrer ganzen Tragweite genießen, das Gefühl später aber nicht mehr 100% nachempfinden und den Moment selbst natürlich auch nicht reproduzieren können. In anderen Worten: Wie toll das Leben ist, merkst du erst, wenn es schon nicht mehr toll ist. Alles erzählt in so einem angenehmen Ton – lustig, ohne sich lustig zu machen, traurig, ohne sentimental zu werden. Große Freude. Die Aufmachung des Buches übrigens auch!
kd
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