Taschenbücher Frühjahr 2020
Olivier Guez: Das Verschwinden des Josef Mengele
1949 flüchtet Josef Mengele, der bestialische Lagerarzt von Auschwitz, nach Argentinien. In Buenos Aires trifft er auf ein dichtes Netzwerk aus Unterstützern, unter ihnen Diktator Perón, und baut sich Stück für Stück eine neue Existenz auf. Der Mossad sowie Nazi-Jäger Simon Wiesenthal und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer nehmen schließlich die Verfolgung auf. Mengele rettet sich von einem Versteck ins nächste, lebt isoliert und wird finanziell von seiner Familie in Günzburg unterstützt. Erst 1979, nach dreißig Jahren Flucht, findet man die Leiche von Josef Mengele. Dieser preisgekrönte Tatsachenroman von Olivier Guez liest sich wie ein rasanter Politthriller und wahrt zugleich die notwendige Distanz.
Hannah Fry: Hello World
Hannah Fry is an Associate Professor in the mathematics of cities from University College London. In her day job she uses mathematical models to study patterns in human behaviour, and has worked with governments, police forces, health analysts and supermarkets. Her TED talks have amassed millions of views and she has fronted television documentaries for the BBC and PBS; she also hosts the long-running science podcast, ¿The Curious Cases of Rutherford & Fry¿ with the BBC.
Peter Prange: Unsere wunderbaren Jahre
Es ist der 20. Juni 1948. Das neue Geld ist da – die D-Mark. 40 DM „Kopfgeld“ gibt es für jeden. Für die drei so verschiedenen Schwestern Ruth, Ulla und Gundel, Töchter des geachteten Fabrikanten Wolf in Altena. Für Tommy, den charmanten Improvisateur, für den ehrgeizigen Jung-Kaufmann Benno, für Bernd, dem Sicherheit das Wichtigste ist. Was werden die sechs Freunde mit ihrem Geld beginnen? Welche Träume und Hoffnungen wollen sie damit verwirklichen? (Der große ARD-Mehrteiler erzählt einen Teil der Handlung. Die ganze Geschichte ist nur im Roman zu finden.)
Alex Capus: Königskinder
Als Max und Tina in ihrem Auto eingeschneit auf einem Alpenpass ausharren müssen, erzählt Max eine Geschichte, die genau dort in den Bergen, zur Zeit der französischen Revolution, ihren Anfang nahm: Jakob ist ein Knecht aus dem Greyerzerland. Als er sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern, verliebt, ist dieser entsetzt. Er schickt den Jungen erst in den Kriegsdienst, später als Hirte an den Hof Ludwigs XVI. Dort ist man so gerührt von Jakobs Unglück, dass man auch Marie nach Versailles holen lässt. Eine hinreißende Liebesgeschichte!
Elizabeth Jane Howard: Am Wendepunkt
Der Zauber des Victory Day ist verblasst, die Kriegsjahre sind an der Familie Cazalet nicht spurlos vorübergegangen. Doch ihr Blick richtet sich nach vorn, die gesellschaftlichen Veränderungen eröffnen neue Möglichkeiten. Die Cousinen Polly und Clary müssen zwar erste Enttäuschungen in der Liebe verkraften, dafür feiern sie in der männerdominierten Berufswelt Erfolge. Und Louise, die sich zu lange gefangen gefühlt hat, bricht aus ihrer leidenschaftslosen Ehe aus.
Lucía Puenzo: Die man nicht sieht
Ein gekipptes Fenster im Badezimmer, eine erschrockene Katze, leichter Knoblauchgeruch: Mehr Spuren hinterlässt die erfolgreichste Einbrecherbande von Buenos Aires nicht. Erst Wochen später bemerken die Hausbewohner, dass einzelne Gegenstände fehlen – Kleidung, Schmuck, Geld. Nur der Sicherheitsmann Guida weiß, wer die unsichtbaren Diebe sind: ein Teenagerpärchen und ein Sechsjähriger, die in einem verlassenen Eisenbahnwaggon hausen … Temporeich und mit sozialer Tiefenschärfe erzählt Lucía Puenzo in ihrem neuen Roman von drei Außenseitern, die sich nur auf sich selbst verlassen können.
Uwe Timm: Morenga
Deutsch-Südwestafrika, 1904. Beginn eines erbarmungslosen Kolonialkrieges, den das Deutsche Kaiserreich gegen die aufständischen Herero und Hottentotten führt. An der Spitze der für ihre Freiheit kämpfenden Schwarzen steht Jakob Morenga, ein früherer Minenarbeiter. Was damals mehr als drei Jahre lang in dem heute unabhängigen Namibia geschah, hat Uwe Timm in einer Montage von historischen Dokumenten und fiktiven Aufzeichnungen des Oberveterinärs Gottschalk aus Hamburg zu einem grandiosen historischen Roman verdichtet.
Richard Powers: Die Wurzeln des Lebens
In Richard Powers Erzählwelt ist alles miteinander verknüpft. Die Menschen sind miteinander verwurzelt wie ein Wald. Sie bilden eine Familie aus Freunden, die sich zum Schutz der Bäume zusammenfinden: der Sohn von Siedlern, die unter dem letzten der ausgestorbenen Kastanienbäume Amerikas lebten; eine junge Frau, deren Vater aus China eine Maulbeere mitbrachte; ein Soldat, der im freien Fall von einem Feigenbaum aufgefangen wurde; und die unvergessliche Patricia Westerford, die als Botanikerin die Kommunikation der Bäume entdeckte. Sie alle tun sich zusammen, um die ältesten Mammutbäume zu retten – und geraten in eine Spirale von Politik und Gewalt, die nicht nur ihr Leben, sondern auch unsere Welt bedroht.