Roman-Tipps zu Weihnachten
Anna Hope: Was wir sind
Nach einer atemlosen gemeinsamen Zeit in London stehen Hannah, Cate und Lissa mit Mitte dreißig an ganz unterschiedlichen Punkten. Hannah liebt ihr Leben und das Leben mit Nathan, doch alles scheint wertlos ohne ein Kind. Cate ist nach der Geburt ihres Sohnes nach Canterbury gezogen und hat das Gefühl, sich mehr und mehr selbst zu verlieren. Und Lissa steht nach einer schwierigen Beziehung auf der Schwelle zu ihrem Traum. Was wollen wir, was können wir sein? „Beeindruckend scharfsinnig und voller emotionaler Weisheit“ (The Observer) erzählt Anna Hope von drei Frauen unserer Zeit und kommt dabei ihren Figuren so nah wie wir sonst nur uns selbst.
Horst Krüger: Das zerbrochene Haus
»Das zerbrochene Haus« ist Horst Krügers Bilanz seiner Jugend in Berlin im nationalsozialistischen Deutschland, ein Bekenntnis und eine scharfsichtige Analyse des verführten deutschen Kleinbürgertums. Horst Krüger, der sich selbst als »typischen Sohn jener harmlosen Deutschen, die niemals Nazis waren und ohne die die Nazis ihr Werk nie hätten tun können«, charakterisiert, zieht Bilanz, weil er wissen möchte, »wie das damals war unter Hitler«. »Das zerbrochene Haus« ist ein zeitloses, ein gültiges Buch, das zum 100. Geburtstag wieder aufgelegt wird, versehen mit einem Nachwort von Martin Mosebach, der Horst Krüger eng verbunden war.
Alexander Osang: Die Leben der Elena Silber
Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen, weg vom Unglück. Doch stimmt, was Elena ihrer Familie immer wieder erzählt hat? 2017 macht sich ihr Enkel auf, die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen.
J. L. Carr: Die Lehren des Schuldirektors George Harpole
George Harpole ist Mitte dreißig und arbeitet schon eine Weile an der St. Nicholas-Schule, als er auf den Direktorenposten befördert wird. Für ein halbes Jahr soll er die Geschicke der Lehranstalt leiten. Bald stellt er fest: Die eigentliche Herausforderung ist das, was außerhalb des Klassenzimmers passiert.
»Eine Ansammlung von unvergesslichen Charakteren, die im Dickicht des britischen Schulsystems verborgen liegen … Absolut großartig!«
The Times
Karin Kalisa: Radio Activity
Wenn sie zu hören ist, werden die Radios lauter gedreht und stocken die Gespräche: Nora Tewes hat die perfekte Radiostimme – und einen Plan: Auf 100.7, einem Sender, den sie mit zwei Freunden gegründet hat, will sie einen lange davongekommenen Täter in die Enge treiben.
Temporeich, unverwechselbar im Ton, mit eigenwilligen Charakteren, die man nicht mehr vergisst, erzählt Karin Kalisa in ihrem neuen, schmerzlich-schönen und politisch brisanten Roman davon, wie beherztes Handeln die Suche nach Gerechtigkeit vorantreibt.
Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse
„Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.“ The New York Times
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen.
Rafik Schami: Die geheime Mission des Kardinals
Noch herrscht Friede in Syrien. Die italienische Botschaft in Damaskus bekommt 2010 ein Fass mit Olivenöl angeliefert, darin die Leiche eines Kardinals. Kommissar Barudi will das Verbrechen aufklären; Mancini, ein Kollege aus Rom, unterstützt ihn und wird sein Freund. Auf welcher geheimen Mission war der Kardinal unterwegs?
Rafik Schamis neuer Roman erzählt von Glaube und Liebe, Aberglaube und Mord und führt uns tief in die Konflikte der syrischen Gesellschaft und in das berufliche Schicksal und die Liebe eines aufrechten Kommissars.
Kathy Page: All unsere Jahre
Harry Miles und Evelyn Hill lernen sich eines Nachmittags zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in einer Londoner Bibliothek kennen, kurz bevor Harry eingezogen wird. Er, der sensible Literatur- und Naturliebhaber, ist von dieser willens- und meinungsstarken Frau fasziniert und wird es immer bleiben. Sie verbindet der Wunsch nach Aufstieg und einem besseren Leben, und so suchen sie die heile Welt in einer Idealfamilie mit einem hübsch eingerichteten Haus. Langsam aber müssen sie begreifen, dass sich auf diese Weise nicht alle Träume erfüllen.
Mit zärtlichem und dennoch unerbittlichem Blick beschreibt Kathy Page das Zusammenspiel von Nähe und Distanz zwischen Evelyn und Harry – ein ganzes Liebesleben lang.