Helmut Lethen: Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug

Eine Kindheit im Krieg – damit beginnen Helmut Lethens Erinnerungen, die durch mehr als sieben Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte fu¿hren: Der Schock, als er mit achtzehn Jahren in Alain Resnais‘ Film «Nacht und Nebel» zum ersten Mal mit dem Holocaust konfrontiert ist. Das Gefu¿hl der Befreiung, als er vom biederen Bonn in das viel liberalere Amsterdam zieht, um dort zu studieren. Schließlich das von Aufruhr und Protest aufgewu¿hlte Berlin. Ihn trifft der «Radikalenerlass» – eine unfreiwillige Chance: In den Niederlanden schreibt Lethen die «Verhaltenslehren der Kälte», in denen er das Verhältnis von Geist und Politik im 20. Jahrhundert auf ganz neue und bis heute aktuelle Weise ausgeleuchtet hat.
Ein Entwicklungsroman der Bundesrepublik – wie ihn nur noch wenige Intellektuelle zu erzählen vermögen.

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Spezialitäten: Krimis, aktuelle Belletristik.

Derzeitige Lieblingsbücher: „Willnot“ von James Sallis und sowieso immer „Wölfe“ von Hilary Mantel.