Ein Kind GottesCormac McCarthy

Was für ein zynischer Titel. Und was für ein wahrer… Lester Ballard ist keiner, für den sich ein Herz erwärmen kann. „Verroht“, möchte man sagen. Eher ein ausgewildertes, unberechenbares Tier als ein Mensch? Oder eben doch eines der vielen Kinder Gottes? Zu Beginn der Erzählung steht es schlimm um Lester, dann wird es schlimmer, schließlich scheint er selbst den Boden des Abgrunds noch einmal zu durchstoßen. McCarthy erzählt davon jedoch in einer Nüchternheit, die dem Entsetzen eine ganz andere Note gibt. Gestützt vor allem durch den Kontrast, der mittels der phantastischen Beschreibung all dessen, was Nicht-Mensch ist, gesetzt wird. Nach 40 Jahren ist die Geschichte eines Ausgestoßenen und Verlierers auf Deutsch erschienen. Tief beeindruckend. Tief verstörend.

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