Texte von : Kerstin Duken

In dem mit dem Goncourt-Preis ausgezeichneten Roman hält das Leben für seinen 12-jährigen Akteur im Paris um 1960 eine Menge Überraschungen bereit. Michel entdeckt die Welt des Rock’n’Roll. Es ist die Zeit des Kalten Kriegs und in Algerien werden die Unabhängigkeitsbestrebungen bekriegt. In den Cafés sitzen junge Intellektuelle, die mit Gitanes-Zigaretten und Sartre-Bändchen leidenschaftlich diskutieren. Als der junge Schüler im Hinterzimmer einer Kneipe auf eine verschworene Gemeinschaft vom Emigranten, Bohemiens, Kommunisten, Schauspielern (und Sartre) trifft, gibt er seine Passion Tischfußball auf und wird jüngstes Mitglied. Ein facettenreicher Roman, der sich als Familiendrama und politisches Buch lesen lässt und in dem das faszinierende Figurenpersonal die wichtigen gesellschaftlichen Diskurse jener Epoche spiegelt. Taschenbuch, 9,99 €.

Eine Empfehlung von: Peter

„Euch kann ich’s ja ruhig sagen! Die Sache mit Emil kam mir selbst unerwartet…“ Schon mit dem ersten Satz ist man als Leser (wieder) mittendrin in dem nie gealterten Kästner-Klassiker. Die Geschichte von Emil, der das erste Mal nach Berlin darf, dem schon im Zug sein Geld gestohlen wird und der sich schließlich mit seinen Freunden auf die Suche nach dem Dieb macht. Aber funktioniert das auch als Comic? Isabel Kreitz geht behutsam mit der Vorlage um und schafft eine wunderbare Adaption des Stoffs, indem sie sich zeichnerisch sehr nah an dem Stil des Kästner-Illustrators Walter Trier orientiert. Gebunden, 17,95 €.

Eine Empfehlung von: Peter

Der deutsche Graphikdesigner Christoph Niemann ist sehr erfolgreich in den USA. Seine Arbeiten erscheinen regelmäßig im „New Yorker“ und in der „New York Times“. Für letztere betreibt er auch ein Blog namens „Abstract City“. Egal, ob er sich mit seiner Liebe zum Kaffee, der Umgestaltung des Badezimmers oder der eigenen Schlaflosigkeit beschäftigt, immer gelingt es ihm, Themen des Alltag scharfsinnig und mit viel Humor in graphische Geschichten umzusetzen.! Gebunden, 19,95 €.

Das Pfingstfest der Linken, ein Spaziergang mit T.C. Boyle, eine imaginierte Nacht durch Berlin mit Eugen Roth… der Band des popsozialisierten, leider viel zu früh verstorbenen Journalisten Marc Fischer versammelt dessen kluge wie aufregende Reportagen der Vergangenheit. Noch einmal wird deutlich, wie intelligent hier jemand das Genre der Reportage genutzt und erweitert hat. So gut, dass selbst die FAZ ins Schwärmen gerät und von Kurz-geschichten spricht, wie man sie nur selten in der deutschen Gegenwarts-literatur findet. Taschenbuch, 14,99 €.

Die ganze Spannweite, von Terrordrohung über kleinkriminelle Drogengeschäfte bis zu internen Polizeiermittlungen. Im Mittelpunkt die Polizisten Diller und Kessel. Im Grunde genommen geht es um die Themen Lügen und Tarnung – und wie beides um jeden Preis aufrecht erhalten werden muss. Ein sehr deutscher, literarischer Krimi. Nicht brutal, dafür aber psychologisch spannend. Gebunden, 18,99 €

Es gilt als das beste Restaurant der Welt, das Noma in Kopenhagen. In diesem wundervollen Buch gibt der Küchenchef Redzepi Einblicke in seine kulinarische Welt. Auf 368 sehr geschmackvollen Seiten. Und mit 90 Rezepten, wie saisonale Produkte außergewöhnlich zubereitet werden. Sehens-, lesens- und probierenswert!.