Die verlorenen SchwesternAdrian McKinty

Die verlorenen SchwesternAdrian McKinty

Der dritte Fall für Sean Duffy, der nach seiner Degradierung wieder als einfacher Streifenpolizist seinen Job tun muss. Bis sein ehemaliger Klassenkamerad Dermot McCann, Bombenleger der IRA, aus dem Gefängnis ausbricht und bei einer Terrorzelle in Libyen das „nächste Ding“ plant. Der MI5 zieht Duffy zur Hilfe heran, um McCann zu finden. Da taucht dessen Schwiegermutter auf und verspricht dem Polizisten einen Deal: Er findet den Mörder ihrer Tochter, sie gibt ihm den entscheidenden Hinweis auf den Gesuchten…

Das Nordirland der 80er Jahre ist ein Schauplatz, an dem die Luft brennt. Perfekt also für einen Krimi. Und so ist das Buch von McKinty auch geschichtlich interessant. Vor allem aber ist es wirklich lesenswert, spannend, mit einem klassischen Motiv (locked room) und ziemlich cool…

Die zerrissenen JahrePhilipp Blom

Die zerrissenen JahrePhilipp Blom

In 21 Kapiteln erzählt, ja: erzählt, Philipp Blom, was zwischen den beiden Weltkriegen geschah. Nicht in Form des x-ten Geschichtsunterrichts, bei dem Namen, Daten, Fakten genannt, ausgewalzt und dann wieder seziert werden. Sondern indem er im Grunde Reportagen schreibt. Über den Jazz, über das aus dem Boden stampfen sowjetischer Produktionsstädte und die Bauhaus-Bewegung, über die zitternden Kriegstraumatisierten und die Flappers, über alles auf den Kopf stellende literarisch-kulturelle Bewegungen und die Bücherverbrennung – und allein in dieser Aufzählung wird schon deutlich, was die Zeit von 1918-1938 ausmachte: eine politische, kulturelle, moralische, ethische Zerrissenheit. Den einen machte das Neue Angst, die anderen spornte es an; Gewissheiten, Ordnungen, Überzeugungen, alles wankte. Alles war möglich – und das Schlimmste geschah. Gut zu lesen, abwechslungsreich und ein bisschen gemahnend, in einer Zeit des Umbruchs (wenn manche meinen, Orientierung und Anschluss zu verlieren) die Augen offen zu halten.