DrohnenlandTom Hillenbrand

DrohnenlandTom Hillenbrand

In diesem Jahr haben wir mal wieder alle gewählt, wohin die europäische Reise geht. Nun ja, nicht wirklich. Ein Szenario, das leider beängstigend realistisch erscheint, hat Tom Hillenbrand b/geschrieben: „Drohnenland“ ist ein Krimi, der in der Zukunft spielt und Europa als eine Union zeigt, die die Bürger mittels Menschen und vor allem Maschinen überwacht, in dem das Internet nicht Teil des Lebens ist, sondern lebensbestimmend, und in dem aber nach wie vor die alten Machtmechanismen und Begehrlichkeiten herrschen. Als ein Parlamentarier tot aufgefunden wird, beginnt für Kommissar Westerhuizen ein Fall, der alles in Frage stellt. Das Beste und Bedrohlichste am Buch: Man kann sich gut vorstellen, dass es genau so einmal wird. Spannend in jeder Hinsicht!

Die Wahrheit und andere LügenSascha Arango

Die Wahrheit und andere LügenSascha Arango

Krimi-Liebhaber gelten ja so ein bisschen als Popcorn-Leser – Spannung ist wichtig, Sprache nun ja, dritte Reihe. Bitteschön, hier ist ein Krimi, der es mit jedem gut geschriebenen Roman aufnehmen kann. Was für eine Tonalität: leicht und elegant, bösartig und clever, ironisch und überraschend, durchgehalten vom ersten bis zum letzten Wort. Großes Kino.

Zum Inhalt: Der erfolgreiche Schriftsteller Henry sieht sich mit der Schwangerschaft seiner Geliebten konfrontiert. Da die ganzen Bestseller jedoch von seiner Frau geschrieben wurden, hat er jetzt ein Problem. Und dann kommen noch ein paar dazu. Lesen! Ein ganz dicker Fisch im Krimi-Meer! Gebunden 19,99 €, eBook 15,99 €

Das VersteckDavid Finck

Das VersteckDavid Finck

Dass es sich bei diesem Buch um den Debütroman des Autors handelt, ist der Geschichte kaum anzumerken. Die novellenartige Handlung bannt bis zur letzten Seite, da hier ein Rätsel entworfen wird, dessen Aufschlüsselung man sich nicht entziehen kann. Der Erzählton ist zeitgenössisch straff und der Autor beherrscht es, zwischen komischen und tragischen Momenten hin und her zu wechseln. Die Figurenzeichnung ist glaubwürdig, wenn auch nicht immer, in letzter Konsequenz, nachvollziehbar. Ähnlich verhält es sich mit den philosophischen Fragestellungen, deren Beantwortung mitunter durch den Leser stattzufinden hat. Mir hat es jedoch gefallen, nicht übermäßig an die Hand genommen zu werden, da nie der Eindruck entsteht, dass das Gelesene belanglos ist.

Eine Rezension von: Max

Das BlutbuchenfestMartin Mosebach

Das BlutbuchenfestMartin Mosebach

Jede Seite in diesem Buch ist so reichhaltig, jeder Satz so wohlgeformt, jede Silbe so unnachahmlich gewählt! Martin Mosebach beherrscht spielend die deutsche Grammatik und geht damit so virtuos um wie ein Thomas Mann. Dass in diesem poetischen Werk deutscher Literatur auch eine ergreifende Geschichte, mit grandios porträtierten Figuren erzählt wird, zeigt umso mehr, welch ein Geniestreich dem Autor hier gelungen ist. Dieses Meisterstück muss man gelesen haben!

Eine Rezension von: Max

SpademanAdam Sternbergh

SpademanAdam Sternbergh

Ein etwas alberner (aber durchaus wegweisender) Klappentext muss wohl sein, ansonsten aber ist „Spademan“ ein überaus interessanter, etwas anderer Krimi, der jedoch auch Liebhabern ganz klassischer, schwarzer Stoffe gefallen dürfte. Vor dem zweiten großen Anschlag in NYC war Spademan ein Müllmann. Jetzt ist er Auftragskiller. In einer Stadt, in der sich die Reichen in ihre Wohnungen zurückgezogen haben, um in einem weiterentwickelten Internet in ihrer Traumwelt zu leben. Irdisches Problem für Spademan: Er solldie Tochter eines Fernsehpredigerseliminieren. Das Opfer ist zwar gerade 18, aber schwanger. Und bei Kindern hat Spademan eine Grenze. Was das Leben für ihn erst richtig gefährlich macht… Pressekommentare wie „Hardboiled inPerfektion“ haben in diesem Fall ihre Berechtigung!Taschenbuch, 14,99 €

Der DistelfinkDonna Tartt

Der DistelfinkDonna Tartt

Es ist eines dieser Bücher, bei denen man denkt: Ach, ich lese noch zwei Seiten, dann muss ich aber wirklich… Und dann sind es doch wieder dreißig geworden oder siebzig. 850 Seiten lang verfolgt man die Geschichte von Theo Dekker, dessen Mutter in einem New Yorker Museum bei einer Explosion getötet wird. Der Junge war dabei – und sein Leben wird von diesem Ereignis für immer geprägt. Ein toller Roman, der sprachlich und inhaltlich begeistert. Theo ist stets kurz vor dem Absturz, und das nicht zuletzt weil er einen Wegbegleiter hat: ein Bild aus dem Museum. Sehr dicht, sehr faszinierend, und dass es dafür den Pulitzer-Preis gegeben hat, ist fast nur eine Randbemerkung wert. Gebunden, 24,99 €.