1913Florian Illies

1913Florian Illies

Ein Sachbuch, das sich wie ein Roman liest. Abwechslungsreich, lebendig. 1913 war ein Fest für die Kultur: Literatur, Musik, Psychologie, Malerei – in den europäischen Metropolen wurde ein Meilenstein nach dem anderen gelegt. Und so hat Florian Illies es mit einer illustren Gesellschaft zu tun. Proust, Benn, Kirchner. Freud, Rilke, Strawinsky. Und Hitler verkauft Postkarten. Es gibt hinreißende Szenen, so wenn Kafka seine Geliebte Felice Bauer im 200. Brief endlich fragt, ob sie überhaupt seine Schrift lesen kann. Und wenn da mal ganz lapidar steht: Was macht eigentlich Rilke? Wer ein bisschen kulturell bewandert ist, wird große Freude an „1913“ haben! Gebunden, 19,99 €

Das letzte Testament der Heiligen SchriftJames Frey

Das letzte Testament der Heiligen SchriftJames Frey

Was ist uns wichtig? Woran glauben wir? Was für eine Bedeutung haben Regeln, die in einer Zeit aufgestellt wurden, die mit unserer so gut wie nichts mehr gemeinsam hat? Der schillernde Autor James Frey spielt das Experiment durch: Der Messias ist zurück! Nach über 2000 Jahren taucht er mitten in New York auf. 13 Zeugen berichten von seiner Wiederkehr, seinem Leben, seiner Botschaft. Im 21. Jahrhundert. Man mag das abstrus finden, vielleicht klamaukig, eventuell sogar blasphemisch. Man kann sich aber auch mal mitten am Tag zwei Sekunden Zeit nehmen und sich fragen, ob unsere heutigen Werte der Weisheit – und der Religion – letzter Schluss sind. Gebunden, 19,95 €.

Mr. MoonbloomEdward Lewis Wallant

Mr. MoonbloomEdward Lewis Wallant

Er treibt in den vier Häusern seines Bruders wöchentlich die Mieten ein: Norman Moonbloom. Die Bewohner sind in ähnlich desolater Verfassung wie ihre Behausungen im Manhattan der 60er Jahre; ein Mikrokosmos der Gestrandeten, Unzufriedenen und Suchenden. Moonbloom wird in jedes einzelne Schicksal hineingezogen. Nimmt es stoisch hin. Bis er irgendwann nicht mehr untätig sein will. Furios nimmt er die Reparaturarbeiten „aller Art“ in Angriff…

„Mr. Moonbloom“ wurde 1963 veröffentlicht. In diesem Roman gibt es Bücher und Sätze, die so meisterhaft sind, dass man sich unwillkürlich fragt, ob früher intensiver geschrieben wurde. Denn das ist dieses Buch: intensiv, ein bisschen aus der Zeit, aber mit-, um nicht zu sagen zuweilen sogar herzzerreißend. Und beeindruckend übersetzt von Barbara Schaden. Gebunden, 22,99 €.

Aller Tage AbendJenny Erpenbeck

Aller Tage AbendJenny Erpenbeck

Dieses Buch ist großartig. Es hat eine Idee, es hat eine Komposition, es hat eine Sprache – das ist schon mal mehr, als man von vielen, vielen Romanen behaupten kann. Aber das Niveau, auf dem sich Erpenbeck in allen drei Bereichen bewegt: große Freude. Ein kleines Mädchen stirbt in einem Dorf in Galizien. Das ist die eine Geschichte. Aber was, wenn sie nicht stirbt? Sondern erst später? Oder noch später? So wird ein ganzes Leben erzählt. Das so oder so verlaufen könnte. Klingt konstruiert? Nein, nein, nein. Bitte lesen. Und das schöne Gefühl haben, nach der Lektüre eines Buches endlich mal wieder mit einem schärferen Blick ins Leben zu schauen. Gebunden, 19,99 €

KapitalJohn Lanchester

KapitalJohn Lanchester

Es war einmal eine ganz normale Straße. Aber dann sind die Preise in London angezogen und plötzlich zogen andere Menschen in die Pepys Road. Von den alten und den neuen Bewohnern, von der Politesse und dem Konzept-Künstler, von dem pakista-nischen Kioskbetreiber und und dem polnischen Bauarbeiter, von viel Geld, den Träumen eines jungen Fußballers, dem Ende eines ganz normalen Lebens, von allem erzählt John Lanchester in „Kapital“.

Eingeschränkte Nahrungs-aufnahme,Schlafentzug und das Hoffen auf einen frühen Feierabend sind die Folgen für den Leser. Denn man will schnell zurück, in diesen kleinen Kosmos, zu seinen neuen Bekannten. An einer Stelle heißt es, Romane seien keine Flucht. Aber manchmal sind sie eine Welt, aus der man nicht wieder abreisen will.. Gebunden, 24,95 €

Die UnermesslichkeitDavid Vann

Die UnermesslichkeitDavid Vann

Gary, Mitte 50, will eine Hütteauf der gottverlassenen Insel Caribou, Alaskabauen, in der er uns seine Frau Irene leben sollen. Stümperhafte Pläne, eine ausgeleierte Ehe, Vergangenheits-geröll. Es kann nicht gut enden. Und wie sieht es bei Tochter Rhoda und Jim, dem Zahnarzt in der Midlife-Crisis aus? „Man kann sich zwar aussuchen, mit wem man lebt, aber nicht, was aus ihm wird.“ Sehr konsequent erzählt. Gar nicht zu empfehlen für Menschen, die überlegen zu heiraten. Sonst: allen. Gebunden, 22,95 €

Der UmwegGerbrand Bakker

Der UmwegGerbrand Bakker

Eine Frau mietet ein altes Farmhaus in Wales. Im Gepäck: Gedichte von und eine Biografie über Emily Dickinson. Ist dieses Haus ein Versteck? Eine Zuflucht? Ein „letzter Ort“? Ein Dachsbiss, den keiner glaubt. Verschwindende Gänse. Ein Nachbar, der morgens um 9 in Socken im Haus sitzt. Ohne Paracetamol und ZIgaretten ist das alles nicht zu ertragen. Der Mann der Frau ist in Holland, weiß nicht, warum sie weg ist, bekommt aber eine Idee. Ein junger Mann verläuft sich und bleibt im Farmhaus hängen. Und aus all dem wird eine stimmige Geschichte vom „Meister der Andeutungen“. Gebunden, 19,95 €